Die osteopathische Behandlung bei Neugeborenen

Anamese

Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch – hierzu zählen auch die Fragen nach dem Geburtsablauf, der Schwangerschaftszeit und evtl. Komplikationen – erfolgt eine ausgiebige Palpation d.h. Befühlen des Gewebes am ganzen Körper inklusive des Kopfes des Kindes.

Vorraussetzungen

Eine Aufklärung der Eltern über die genauen Fehlfunktionen, die behandelt werden müssen, stellt eine absolute Erforderlichkeit dar, damit die Eltern entsprechend reagieren können.

Zunächst ist es erforderlich, dass die Behandlung ohne Hektik und Stress erfolgt. Voraussetzung ist hierfür, dass sich die Behandlerin Zeit nimmt, ausgeglichen ist und die Umgebung, in der behandelt wird, ruhig ist

Die Behandlung

Ich selbst arbeite in meiner Praxis an Neugeborenen über indirekte Fascientechniken – diese sind die sanftesten Techniken in der Osteopathie. Sie werden mit nur ein paar Gramm Druck ausgeführt und sind absolut schmerzfrei für die Neugeborenen. Es zeigt sich schon während der Behandlung, dass die Kinder ruhiger werden und ich habe den Eindruck, dass sie es genießen, wenn die Spannung aus ihrem Körper herausgeht.

Während der Behandlung

Da die Neugeborenen noch keinen eigenen Rhythmus im Schlafen und Essenszeit haben, kommt es nicht selten vor, dass bei starkem Hunger die Behandlung unterbrochen werden muss um eine kurze Essenszeit einzulegen. Ein Kind schreiend und mit angespanntem Bauch zu behandeln sollte im Interesse des Kindes vermieden werden. Man muss hier auch berücksichtigen, dass die Eigenheilkräfte der Neugeborenen durch die osteopathische Behandlung aktiviert werden, so dass ein Hungergefühl forciert wird.

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Es ist häufig der Fall, dass die Neugeborenen durch die Entspannung, die die osteopathische Behandlung mit sich bringt, müde sind, länger schlafen und öfter hungrig sind. Über die Behandlung hinaus ist es erforderlich, den Eltern weitere Infos zu geben, wie Sie ihrem Neugeborenen z.B. durch Übungen oder Lagerungen auch selbst weiter helfen können. Damit dieser Ablauf in Ruhe stattfinden kann, vergebe ich in meiner Praxis nur stundenweise Termine.
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Bei Neugeborenen empfiehlt sich eine osteopathische Behandlung, denn so lassen sich eventuelle spätere Erkrankungen wie ADS, Einnässen, Skoliosen u.v.m. rechtzeitig vorbeugen.

Weitere Diagnosen

Eine sehr häufige Diagnose, mit der ich in meiner Praxis bei der Babybehandlung konfrontiert werde stellt das KISS- Syndrom dar. Es ist eine Symptommischung aus Schreien, Bauchkoliken, Schiefhals und Asymmetrie. Werden diese Symptome nicht behandelt können sie sich später in Form von ADS, Einnässen o.a. weiterentwickeln. Diese Babys klagen unter Bauchschmerzen und haben eine bevorzugte Seite.
Die Kopfdrehung- und -seitneigung ist in der Regel eingeschränkt. Verantwortlich dafür sind meist beengte Verhältnisse in den letzten 3 Schwangerschaftsmonaten im Mutterleib und/oder der Geburtsakt an sich.

Blähungen

Viele Blähungen bei Neugeborenen entstehen z.B. durch Blockaden der Brustwirbel,
die man dank der sanften osteopathischen Behandlung – und ich spreche hier von Berührungen mit ca. 50 g Druck – absolut schmerzfrei lösen kann.

Schiefhals

Der Schiefhals entsteht durch einen Hypertonus der Hals- bzw. Nackenmuskulatur und resultiert meist durch vorangegangene Kompression des Hinterhauptsbeines, die diese Spannung auf die Hirnnerven übertragen und der ersten Halswirbeln, die dann in einer Fehlstellung stehen. So kommt es zu einem Dominoeffekt d.h. eine Kette von Ereignissen, die sich meist bis zur Beckenfehlstellung verlagern. Diese „Kettenereignisse“ werden grundsätzlich durch die osteopathische Therapie gelöst. Auch hier wird mit dem gleichen Druck und zarten Technik gearbeitet.

Rumpfasymmetrie

Bei der Rumpfasymmetrie können alle Gewebe wie Gelenke, Muskulatur, Fascien, Rippen, Wirbel, Becken, Hüfte, Innere Organe, Gefäße, oder Nerven wie oben beschrieben kettenartig mit betroffen sein. Deshalb werden grundsätzlich alle diese Strukturen durch Palpation (Tasten) mit überprüft und auskorrigiert.